Auftragsbekanntmachung im Oberschwellenbereich: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Dezember 2020, 12:10 Uhr
Der öffentliche Auftraggeber teilt im Oberschwellenbereich seine Absicht, einen öffentlichen Auftrag zu vergeben oder eine Rahmenvereinbarung abzuschließen, in einer Auftragsbekanntmachung mit (VgV § 37 Abs. 1 Satz 1). Diese wird nach dem Muster gemäß Anhang II der Durchführungsverordnung (EU) 2015/1986 erstellt (VgV § 37 Abs. 2) und auf der Vergabeplattform der EU TED (Tenders Electronic Daily - Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union) veröffentlicht. Der öffentliche Auftraggeber benennt in der Auftragsbekanntmachung die Vergabekammer, an die sich die Unternehmen zur Nachprüfung geltend gemachter Vergabeverstöße wenden können (VgV § 37 Abs. 3). Auftragsbekanntmachungen, Vorinformationen, Vergabebekanntmachungen und Bekanntmachungen über Auftragsänderungen (Bekanntmachungen) sind gemäß VgV § 40 Abs. 1 Satz 1 dem Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union mit elektronischen Mitteln zu übermitteln. Der öffentliche Auftraggeber muss gemäß VgV § 40 Abs. 1 Satz 2 den Tag der Absendung nachweisen können<ref>vgl. auch VgV § 82 Fristenberechnung</ref>. Der öffentliche Auftraggeber gibt nach VgV § 41 Abs. 1 in der Auftragsbekanntmachung oder der Aufforderung zur Interessensbestätigung eine elektronische Adresse an, unter der die Vergabeunterlagen unentgeltlich, uneingeschränkt, vollständig und direkt abgerufen werden können. Der öffentliche Auftraggeber gibt in der Auftragsbekanntmachung oder den Vergabeunterlagen an, wie er die einzelnen Zuschlagskriterien gewichtet, um das wirtschaftlichste Angebot zu ermitteln. Diese Gewichtung kann auch mittels einer Spanne angegeben werden, deren Bandbreite angemessen sein muss. Ist die Gewichtung aus objektiven Gründen nicht möglich, so gibt der öffentliche Auftraggeber die Zuschlagskriterien in absteigender Rangfolge an. (VgV § 58 Abs. 3)
Oberschwellenbereich
Veröffentlichung von Bekanntmachungen
Siehe auch
- Veröffentlichung von Bekanntmachungen im Oberschwellenbereich
- Veröffentlichung von Bekanntmachungen im Unterschwellenbereich
Vergabeplattformen
Aus Sicht der bietenden Umternehmen ist der erste Schritt im Vergabeprozess dass Auffinden der relevanten Ausschreibungen. Hierfür müssen die Bieter ggf. auf verschiedenen Plattformen recherchieren, u.a.:
EU:
- Tenders Electronic Daily (TED) ist die Online-Vergabeplattform des „Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union" für das europäische öffentliche Auftragswesen. TED veröffentlicht 746000 Mitteilungen über Vergabeverfahren pro Jahr, darunter 235000 Ausschreibungen im Wert von ungefähr 545 Milliarden Euro.<ref>https://ted.europa.eu/TED/misc/aboutTed.do</ref></noinclude>
Bund:
Bundesländer:
- Baden-Württemberg
- Bayern: Vergabeplattform "vergabe.bayern"
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hessische Ausschreibungsdatenbank (HAD)
- ...
- Thüringen
Öffentliche Auftraggeber:
Private Anbieter:
- https://www.aumass.de/
- https://www.deutsche-evergabe.de/
- https://www.deutsches-ausschreibungsblatt.de
- https://landing.dtad.com/de/ausschreibungen_v2
- https://www.staatsanzeiger-eservices.de/
- https://www.vergabe24.de/
- https://subreport.de/
- https://www.dtvp.de/
- https://www.cosinex.de/
- https://www.bi-medien.de/de-ausschreibungsdienste.bi
- https://www.ai-ag.de/
- https://www.vergabe.rib.de/
- https://evergabe.de/
- https://www.cats-plus.de
Oberschwellenbereich
Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union
Unterschwellenbereich
Vergabeplattform der Bayerischen Staatsbauverwaltung oder Deutsche eVergabe
Normen
EU-Recht
- Durchführungsverordnung (EU) 2015/1986 der Kommission vom 11. November 2015 zur Einführung von Standardformularen für die Veröffentlichung von Vergabebekanntmachungen für öffentliche Aufträge und zur Aufhebung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 842/2011 Anhang II
Vergabeverordnung (VgV)
- VgV § 37 Auftragsbekanntmachung; Beschafferprofil
- VgV § 40 Veröffentlichung von Bekanntmachungen
- Abs. 1: Auftragsbekanntmachungen, Vorinformationen, Vergabebekanntmachungen und Bekanntmachungen über Auftragsänderungen (Bekanntmachungen) sind dem Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union mit elektronischen Mitteln zu übermitteln. Der öffentliche Auftraggeber muss den Tag der Absendung nachweisen können.
- Abs. 3: Bekanntmachungen dürfen auf nationaler Ebene erst nach der Veröffentlichung durch das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union oder 48 Stunden nach der Bestätigung über den Eingang der Bekanntmachung durch das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung darf nur Angaben enthalten, die in den an das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union übermittelten Bekanntmachungen enthalten sind oder in einem Beschafferprofil veröffentlicht wurden. 3In der nationalen Bekanntmachung ist der Tag der Übermittlung an das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union oder der Tag der Veröffentlichung im Beschafferprofil anzugeben.
- VgV § 41
- Abs. 1: Der öffentliche Auftraggeber gibt in der Auftragsbekanntmachung oder der Aufforderung zur Interessensbestätigung eine elektronische Adresse an, unter der die Vergabeunterlagen unentgeltlich, uneingeschränkt, vollständig und direkt abgerufen werden können.
- VgV § 66 Veröffentlichungen, Transparenz (Vergabe von Aufträgen für soziale und andere besondere Dienstleistungen)
- VgV § 70 Abs. 1 Veröffentlichungen, Transparenz (Planungswettbewerb)
- VgV § 82 Fristenberechnung
Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV)
Sektorenverordnung (SektVO)
Publikationen
Fachbücher
- Busse/Keller, Taschenbuch für Gemeinde- und Stadträte in Bayern, Boorberg Verlag, 4. Aufl. 2014, ISBN 9783415052086 S. 237
Links
Siehe auch
Fußnoten
<references/>