Öffentliche Einrichtung: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die Beschränkung auf Gemeindeangehörige könnte möglicherweise mit der europarechtlichen [[Dienstleistungsfreiheit]] kollidieren.<ref>Knemeyer, Bayerisches Kommunalrecht, 1. Aufl. 2011, Alpmann Schmidt, Rdnr., 287, noch zu [http://dejure.org/gesetze/EG/49.html Art. 49 EG]</ref> | ||
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+ | Nach {{GO 21}} Ab. 1 Satz 1 sind alle Gemeindeangehörigen nach den bestehenden allgemeinen Vorschriften berechtigt, die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde zu benutzen. Die Vorschriften in Art. 21 Abs. 1 GO findet nach {{GO 21}} Abs. 4 auf [[juristische Person]]en und Personenvereinigungen entsprechende Anwendung. | ||
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+ | Bei einer Erschöpfung der Kapazität der öffentlichen Einrichtung hat der Bewerber ein [[subjektiv-öffentliches Recht]] auf fehlerfreie Ausübung des [[Auswahlermessen]]s, d.h. darauf, dass die Beklagte die Auswahlentscheidung nach sachlichen Kriterien und unter Berücksichtigung des [[Gleichheitssatz]]es ({{GG 3}} Abs. 1, {{BV 118}} Abs. 1) trifft<ref>st. Rspr., BayVGH vom 11.9.1981 NVwZ 1982, 120 = BayVBl 1982, 656; vom 10.9.1998 NVwZ-RR 1999, 574; [http://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=4%20B%2000.2823 VGH Bayern, Urteil vom 31.03.2003 - 4 B 00.2823] = VGH 56, 98 = NVwZ-RR 2003, 771 = BayVBl 2003, 501; [http://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=VGH%20Bayern&Datum=12.07.2010&Aktenzeichen=4%20CE%2010.1535 BayVGH, Beschluss vom 12. Juli 2010 · Az. 4 CE 10.1535]</ref>. | ||
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+ | Das Benutzungsverhältnis kann öffentlich rechtlich durch [[Benutzungssatzung]] oder zivilrechtlich durch [[Benutzungsordnung]] geregelt werden<ref>{{ISBN 9783415052086}} S. 83</ref>. | ||
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+ | Gemeinden, Landkreise und Bezirke können für die Benutzung ihrer öffentlichen Einrichtungen und ihres Eigentums Benutzungsgebühren erheben ({{KAG 8}} Abs. 1 Satz 1). Benutzungsgebühren dürfen nur auf Grund einer besonderen [[Abgabesatzung]] erhoben werden ({{KAG 2}} Abs. 1 Satz 1). | ||
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+ | Es verstößt nicht gegen Art. 28 Abs. 2 GG, wenn nach der Gemeindeordnung ein Anschluss- und Benutzungszwang nur bei [[öffentliche Einrichtungen|öffentlichen Einrichtungen]] der Gemeinde zulässig ist.<ref>{{BVerwG 8 CN 1.03}}</ref> | ||
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+ | * [[Jahrmarkt|Jahrmärkte]] - Die nachfolgend aufgeführten [[Jahrmarkt|Jahrmärkte]] sind nach [[Satzung_über_die_Jahrmärkte_in_der_Stadt_Burgkunstadt_vom_18.02.2004#.C2.A7_1_Rechtsform|§ 1]] der [[Satzung über die Jahrmärkte in der Stadt Burgkunstadt vom 18.02.2004]] [[öffentliche Einrichtung]]en der Gemeinde: | ||
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+ | ====EG-Vertrag==== | ||
+ | * [http://dejure.org/gesetze/EG/49.html Art. 49 EG] (bis zum 30.11.2009 geltende Fassung) | ||
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+ | ==Rechtsprechung== | ||
+ | ===Bundesverwaltungsgericht (BVerwG)=== | ||
+ | * {{BVerwG 8 CN 1.03}} | ||
+ | * {{BVerwG 8 CN 1.04}} - privatrechtliche Ausgestaltung des Benutzungsverhältnisses | ||
+ | * {{BVerwG 7 B 30.90}} = [[NVwZ 1991, 59]] - Zugang zu gemeindlichen Einrichtungen - Rechtsweg | ||
+ | * {{BVerwG 7 C 56.68}} - [[Politische Partei]]en - Zugang zu gemeindlichen Einrichtungen | ||
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+ | ===Bayerischer Verwaltungsgerichtshof (BayVGH)=== | ||
+ | * {{BayVGH Az. 4 CE 10.1535}} - Zulassung zu [[Volksfest]] (Gäubodenfest ) | ||
+ | * {{BayVGH 4 B 00.2823}} - Zulassung zu [[Volksfest]] ([[Kiliani]]) | ||
+ | * [http://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=4%20B%2096.1710 BayVGH, Urteil vom 17.02.1999 - 4 B 96.1710] - Zulassung eines Schaustellers zu Volksfest | ||
+ | * BayVGH vom 11.9.1981 = NVwZ 1982, 120 = BayVBl 1982, 656 | ||
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+ | ===VGH Baden-Württemberg=== | ||
+ | * {{VGH Baden-Württemberg 1 S 2007/03}} - Zulassung zu einer öffentlichen Einrichtung (gemeindlicher [[Festplatz]]) | ||
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+ | ==Publikationen== | ||
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+ | ===Lexika=== | ||
+ | * [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche_Einrichtung Wikipedia] | ||
+ | |||
+ | ===Fachbücher=== | ||
+ | * {{ISBN 9783415052086}} S. 83 f. | ||
+ | |||
+ | ==Siehe auch== | ||
+ | * [[Allgemeiner Gleichheitssatz]] | ||
+ | * [[PPP]] | ||
+ | * [[Rechtsweg]] | ||
+ | * [[Öffentliche Sachen im Gemeingebrauch]] | ||
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+ | ==Fußnoten== | ||
+ | <references /> | ||
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+ | [[Kategorie: Grundrechte]] | ||
+ | [[Kategorie: öffentliche Einrichtung]] | ||
+ | [[Kategorie: Kommunalrecht]] |
Aktuelle Version vom 10. Juni 2016, 20:43 Uhr
Begriff
"Eine öffentliche Einrichtung ist eine Einrichtung, die durch Widmung einem bestimmten Kreis der Öffentlichkeit zur Benutzung zur Verfügung gestellt wird. Der Begriff ist weit zu fassen. Einrichtung kann dabei jeder tatsächlich benutzbare Gegenstand sein, neben einer einzelnen Sache kann es sich auch um eine Sachgesamtheit oder nur um den Bestandteil einer Sache handeln. Zweck sowie Benutzungsart und -umfang werden durch die Widmung festgelegt. Nicht darunter fallen jedoch Sachen im Gemeingebrauch, wie etwa die öffentlichen Straßen."<ref>Seite „Öffentliche Einrichtung“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. Januar 2015, 22:18 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C3%96ffentliche_Einrichtung&oldid=137650424 (Abgerufen: 21. April 2016, 15:18 UTC) </ref>
Gemeindeangehörige
Die Beschränkung auf Gemeindeangehörige könnte möglicherweise mit der europarechtlichen Dienstleistungsfreiheit kollidieren.<ref>Knemeyer, Bayerisches Kommunalrecht, 1. Aufl. 2011, Alpmann Schmidt, Rdnr., 287, noch zu Art. 49 EG</ref>
Benutzung
Zulassung zur Benutzung
Nach GO Art. 21 Ab. 1 Satz 1 sind alle Gemeindeangehörigen nach den bestehenden allgemeinen Vorschriften berechtigt, die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde zu benutzen. Die Vorschriften in Art. 21 Abs. 1 GO findet nach GO Art. 21 Abs. 4 auf juristische Personen und Personenvereinigungen entsprechende Anwendung.
Bei einer Erschöpfung der Kapazität der öffentlichen Einrichtung hat der Bewerber ein subjektiv-öffentliches Recht auf fehlerfreie Ausübung des Auswahlermessens, d.h. darauf, dass die Beklagte die Auswahlentscheidung nach sachlichen Kriterien und unter Berücksichtigung des Gleichheitssatzes (GG Art. 3 Abs. 1, BV Art. 118 Abs. 1) trifft<ref>st. Rspr., BayVGH vom 11.9.1981 NVwZ 1982, 120 = BayVBl 1982, 656; vom 10.9.1998 NVwZ-RR 1999, 574; VGH Bayern, Urteil vom 31.03.2003 - 4 B 00.2823 = VGH 56, 98 = NVwZ-RR 2003, 771 = BayVBl 2003, 501; BayVGH, Beschluss vom 12. Juli 2010 · Az. 4 CE 10.1535</ref>.
Benutzungsverhältnis
Das Benutzungsverhältnis kann öffentlich rechtlich durch Benutzungssatzung oder zivilrechtlich durch Benutzungsordnung geregelt werden<ref>Busse/Keller, Taschenbuch für Gemeinde- und Stadträte in Bayern, Boorberg Verlag, 4. Aufl. 2014, ISBN 9783415052086 S. 83</ref>.
Benutzungssatzung
Benutzungsordnung
Benutzungsgebühr (KAG Art. 8)
Gemeinden, Landkreise und Bezirke können für die Benutzung ihrer öffentlichen Einrichtungen und ihres Eigentums Benutzungsgebühren erheben (KAG Art. 8 Abs. 1 Satz 1). Benutzungsgebühren dürfen nur auf Grund einer besonderen Abgabesatzung erhoben werden (KAG Art. 2 Abs. 1 Satz 1).
Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen
Es verstößt nicht gegen Art. 28 Abs. 2 GG, wenn nach der Gemeindeordnung ein Anschluss- und Benutzungszwang nur bei öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde zulässig ist.<ref>BVerwG, Urteil vom 06.04.2005 - 8 CN 1.03</ref>
Stadt Burgkunstadt
Öffentliche Einrichtungen der Stadt Burgkunstadt
Die Stadt Burgkunstadt unterhält u.a. folgende öffentlichen Einrichtungen:
- Abwasserbeseitigung
- Altstadtfest
- Burgkunstadt aktuell
- Festplatz
- Freiwillige Feuerwehr Burgkunstadt
- Freibad
- Friedhof
- Forstwirtschaft
- Jahrmärkte - Die nachfolgend aufgeführten Jahrmärkte sind nach § 1 der Satzung über die Jahrmärkte in der Stadt Burgkunstadt vom 18.02.2004 öffentliche Einrichtungen der Gemeinde:
- 1. der Ostermarkt,
- 2. der Pfingstmarkt,
- 3. der Kirchweihmarkt,
- 4. der Novembermarkt und
- 5. der Weihnachtsmarkt
- Notunterkunft
- Schustermuseum
- Stadthalle
- Wasserversorgung
- ...
Normen
Grundgesetz (GG)
- GG Art. 3 Abs. 1
Verfassung des Freistaates Bayern (BV)
- BV Art. 118 Abs. 1
Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung - GO)
- GO Art. 21 Benutzung öffentlicher Einrichtungen; Tragung der Gemeindelasten
- GO Art. 24 (Inhalt der Satzungen) Abs. 1 Nr. 1: In den Satzungen können die Gemeinden insbesondere 1. die Benutzung ihres Eigentums und ihrer öffentlichen Einrichtungen regeln,...
Gesetz über den Finanzausgleich zwischen Staat, Gemeinden und Gemeindeverbänden (Finanzausgleichsgesetz - FAG)
Außer Kraft
EG-Vertrag
- Art. 49 EG (bis zum 30.11.2009 geltende Fassung)
Rechtsprechung
Bundesverwaltungsgericht (BVerwG)
- BVerwG, Urteil vom 06.04.2005 - 8 CN 1.03
- BVerwG, Urteil vom 06.04.2005 - 8 CN 1.04 - privatrechtliche Ausgestaltung des Benutzungsverhältnisses
- BVerwG, Beschluss vom 29.05.1990 - 7 B 30.90 = NVwZ 1991, 59 - Zugang zu gemeindlichen Einrichtungen - Rechtsweg
- BVerwG, Urteil vom 18.07.1969 - 7 C 56.68 - Politische Parteien - Zugang zu gemeindlichen Einrichtungen
Bayerischer Verwaltungsgerichtshof (BayVGH)
- BayVGH, Beschluss vom 12. Juli 2010 · Az. 4 CE 10.1535 - Zulassung zu Volksfest (Gäubodenfest )
- BayVGH, Urteil vom 31.03.2003 - 4 B 00.2823 - Zulassung zu Volksfest (Kiliani)
- BayVGH, Urteil vom 17.02.1999 - 4 B 96.1710 - Zulassung eines Schaustellers zu Volksfest
- BayVGH vom 11.9.1981 = NVwZ 1982, 120 = BayVBl 1982, 656
VGH Baden-Württemberg
- VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 10.09.2003 - 1 S 2007/03 - Zulassung zu einer öffentlichen Einrichtung (gemeindlicher Festplatz)
Publikationen
Lexika
Fachbücher
- Busse/Keller, Taschenbuch für Gemeinde- und Stadträte in Bayern, Boorberg Verlag, 4. Aufl. 2014, ISBN 9783415052086 S. 83 f.
Siehe auch
Fußnoten
<references />