Recherche
Ziffer 2 des Pressekodex des Deutschen Presserats in der Fassung vom 13. März 2013 formuliert: "Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen."<ref>Pressekodex des Deutschen Presserats in der Fassung vom 13. März 2013 Ziffer 2</ref>
Informationsbeschaffung
Die Informationsverschaffung der Presse hat grundsätzlich frei von staatlichen Behinderungen zu bleiben<ref>vgl. Soehring, Presserecht, 4. Aufl. 2010, Verlag Dr. Otto Schmidt Köln, ISBN 9783504671044 § 1 Rdnr. 11 f.</ref>.
Unterrichtung aus allgemein zugänglichen Quellen
Das in GG Art. 5 Abs. 1 Satz 1 gewährleistete Recht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten (Informationsfreiheit), steht als selbständiges Grundrecht gleichwertig neben der Meinungs- und Pressefreiheit. Allgemein zugänglich ist eine Informationsquelle, wenn sie technisch geeignet und bestimmt ist, der Allgemeinheit Informationen zu verschaffen. Sie verliert diesen Charakter nicht durch rechtliche, gegen die Verbreitung gerichtete Maßnahmen. Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG schützt nicht nur ein aktives Handeln zur Informationsverschaffung, sondern ebenso die schlichte Entgegennahme von Informationen.<ref>BVerfG, Beschluss vom 03.10.1969 - 1 BvR 46/65 = BVerfGE 27,71; NJW 1970, 235 Leitsätze 1 bis 3</ref>
Auskunftsanspruch
Redaktionsgeheimnis
Das Grundrecht der Pressefreiheit (GG Art. 5 Abs. 1 Satz 2) gewährleistet auch die Vertraulichkeit der Arbeit von Zeitungsredaktionen und Zeitschriftenredaktionen. Die Tragweite dieses Schutzes im konkreten Fall ergibt sich allerdings erst, wenn die Schranken des Grundrechts berücksichtigt werden.<ref>(BVerfG, Beschluss vom 25.01.1984 - 1 BvR 272/81 = BVerfGE 66, 116; NJW 1984, 1741)</ref>
Informantenschutz
Rechtsprechung
- BVerfG, Urteil vom 24.01.2001 - 1 BvR 2623/95; 1 BvR 622/99 (n-tv) - Fernsehaufnahmen aus Gerichtsverhandlungen
- BVerfG, Urteil vom 28.08.2000 - 1 BvR 1307/91 Grundbucheinsicht
- BVerfG, Beschluss vom 09.02.1994 - 1 BvR 1687/92 Parabolantenne I
- BVerfG, Beschluss vom 25.01.1984 - 1 BvR 272/81 = BVerfGE 66, 116; NJW 1984, 1741 Walraff Informantenschutz
- BVerfG, Beschluss vom 06.02.1979 - 2 BvR 154/78 = BVerfGE 50, 234; NJW 1979, 1400 Kölner Volksblatt
- BVerfG, Beschluss vom 03.10.1969 - 1 BvR 46/65 = BVerfGE 27,71; NJW 1970, 235 Leipziger Volkszeitung
- BVerfG, Beschluss vom 25.01.1961 - 1 BvR 9/57 = BVerfGE 12, 113; NJW 1961, 819
- BVerfG, Beschluss vom 06.10.1959 - 1 BvL 118/53 = BVerfGE 10, 118; NJW 1960, 29
Quellen
- Pressekodex des Deutschen Presserats in der Fassung vom 13. März 2013
Publikationen
- Haller, Recherchieren, 7. Aufl. 2008, UVK Verlag Konstanz, ISBN 9783896694348
- Soehring, Presserecht, 4. Aufl. 2010, Verlag Dr. Otto Schmidt Köln, ISBN 9783504671044
- Story-Based Inquiry: A Manual for Investigative Journalists, by Mark Lee Hunter and others
Siehe auch
Fußnoten
<references />