Kunigunde Eggert

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“Menschlich?

Nun, alles Menschliche ist nicht immer schön.

Im Gegenteil,

man entschuldigt meist gerade

alles Schiefe und Schlimme damit.”

Kuni Tremel-Eggert<ref>Freund Sansibar, 2. Aufl. 1939, S. 221</ref>


Kunigunde Eggert (* 24. Januar 1889 in Burgkunstadt; † 14. April 1957 in München) war eine deutsche Schriftstellerin, die in der Zeit von 1933 bis 1945 im nationalsozialistischen Franz-Eher-Verlag veröffentlichte und aktiv die sog. Blut und Boden-Ideologie der Nationalsozialisten förderte. Sie veröffentlichte unter dem Pseudonym Kuni Tremel-Eggert<ref>Siehe Ernst Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich, Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer Verlag 2007, ISBN 9783100393265, Seite 618</ref>.

Biographisches

Kindheit und Jugend

Kunigunde Eggert ist am 24.01.1889 als Kunigunde Tremel in Burgkunstadt geboren<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>. Sie hatte drei Brüder (Hans, Josef und Paul) und eine Schwester (Barbara)<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>. Von den fünf Geschwistern war sie die jüngste<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165</ref>. Ihr Vater Georg Tremel war Schuhmachermeister in Burgkunstadt<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>. Er hatte eine kleine Werkstatt mit fünf bis sechs Gesellen und Lehrlingen<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>. Im Jahr 1900 starb ihre Mutter. Drei Jahre später heiratete ihre ältere Schwester Barbara. Tremel führte daraufhin mit 14 Jahren den Haushalt alleine. Dadurch konnte sie nur die Sonn- und Feiertagsschule besuchen.<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>

Im Januar 1914 starb ihr Vater an einem Herzinfarkt.<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref> Zahlreiche Personen aus ihrem Umfeld zogen im August 1914 in den Ersten Weltkrieg<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>. Sie führte nun auch die Werkstatt mit noch einem Gesellen alleine weiter<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>. Aus diesen Erfahrungen veröffentlichte sie ihre ersten Erzählungen von den Münchner Propyläen.<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:45 UTC) </ref>

Heirat und Umzug nach München

Im Winter 1915 lernte sie im Feldlazarett ihren späteren Ehemann Josef A. Eggert kennen<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165</ref>. Nachdem sie als Schauspielerin nicht erfolgreich gewesen war, zog sie 1917 mit Josef nach München, wo dieser als Großkaufmann tätig war.<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>

Frühe Erzählungen und Romane

Kuni Tremel-Eggert veröffentlichte bis 1928 eine Reihe von Novellen und Erzählungen sowie die Romane Die Rotmansteiner (1921), Sanna Spitzenpfeil (1922), Fazer Rapps und seine Peiniger (1923) sowie Die Straße des Lebens (1928). Ihre Bemühungen, von einem großen Berliner Verlag gedruckt zu werden, schlugen im Jahr 1928 fehl<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>.

Ab dem 4. März 1920 bis 1928 arbeitete sie für den Münchner Verlag Albert Langen<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.

An einem Sonntagvormittag im Sommer 1921 machte die Autorin die Bekanntschaft Ludwig Thomas<ref>Siehe auch sueddeutsche.de vom 15.01.2017 - Wie Ludwig Thoma vom Linksliberalen zum rechten Hetzer wurde </ref> auf der Tuften am Tegernsee.<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165</ref>. Thoma soll in der Folge nach einer Operation den Roman „Die Rotmansteiner“ gelesen haben und und zu einer Pflegerin gesagt haben:

„Sehns, Schwester, wenns von der Frau ein Bücherl haben können, das müssens lesen, da sans nett ausgschmiert. Gelt? Und wenns mit mir wieder aufwärts geht und wir sann draußen auf der Tuften, dann - holen wir uns die Kuni Tremel-Eggert zum Gsundwerden.“<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165</ref>

Thoma starb am 26. August 1921.

Der frühe Anhänger des Nationalsozialismus und Intimus Adolf Hitlers Dietrich Eckart († 26. Dezember 1923) sagte 1921 in München zu ihr:

„Schreiben Sie nie anders. Bleiben Sie sich treu. Ihre Zeit kommt, und wenns noch 10 Jahre dauert.<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165; Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.

Nationalsozialismus (1933-1945)

Franz-Eher-Verlag

Kunigunde Eggert publizierte ab 1933 im nationalsozialistischen Franz-Eher-Verlag, dem Zentralverlag der NSDAP<ref>Im Eher-Verlag sind auch Hitlers "Mein Kampf", "Der Völkische Beobachter", das SS-Kampf- und Werbeblatt "Das Schwarze Korps" und weitere NS-propagandistische Werke erschienen</ref>. Der Kontakt zum Franz-Eher-Verlag wurde von dem Bayreuther NSDAP-Gauleiter und späteren Bayerischen Kultusminister (1933 bis 1935) Hans Schemm vermittelt<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165</ref> (1933 wurde in der Stadt Burgkunstadt der Plan zum Hans-Schemm-Platz umbenannt<ref>Seite „Geschichte der Stadt Burgkunstadt“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. September 2016, 13:51 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Stadt_Burgkunstadt&oldid=157949489 (Abgerufen: 29. Oktober 2016, 08:54 UTC) </ref>). Ihr Werk Barb wurde im Eher-Verlag zum Bestseller (zweithäufigstes<ref>Nach Schenzingers Roman Anilin</ref> verkauftes Werk der Belletristik zwischen 1933 und 1945 in Deutschland - mind. 750.000 Exemplare).

Villa in der Prößlstraße 6, Menterschwaige, München

Kunigunde Eggert kaufte im Januar 1935 ein 2.600 Quadratmeter großes Grundstück an der Prößlstraße 6 in München und bebaute es. Der Preis für den Bauplatz betrug 12.000 Reichsmark.<ref>Dorle Gribl, Harlaching und die Menterschwaige: Vom Edelsitz zur Gartenstadt, MünchenVerlag 2004, ISBN 9783937090054, Seite 208</ref> Das Haus wurde nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Blatt 48</ref>. 1973 wurde es abgerissen.<ref>Dorle Gribl, Harlaching und die Menterschwaige: Vom Edelsitz zur Gartenstadt, MünchenVerlag 2004, ISBN 9783937090054, Seite 208</ref>

Mitgliedschaft in der NSDAP, angeschlossenen Verbänden, Vereinen usw.

Kunigunde Eggert trat am 1. Mai 1937<ref>Wegen der großen Zahl von Mitgliedsanträgen hatte die NSDAP zum 1. Mai 1933 eine Aufnahmesperre verhängt. 1937 wurde der Aufnahmestopp gelockert. Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/juergen-falter-hat-zu-nsdap-mitgliedern-geforscht-14557293.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 -abgerufen am 11.12.2016 um 23:34 Uhr</ref> in die NSDAP ein und war zum Stand 1. Juli 1939 Mitglied in folgenden angeschlossenen Verbänden, Vereinen der NSDAP:

Die Romane Barb und Freund Sansibar

1942 äußerte Eggert im Großdeutschen Leihbüchereiblatt<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165</ref>:

„Man hatte vor 1933 für mich und meine Art weder Verständnis noch Platz. So blieb meine Lesergemeinde winzig klein. Dass sich in heller Begeisterung gerade Dietrich Eckart zu ihr bekannte, erfüllt mich heute mit stolzer Genugtuung.“

Noch 1942 äußerte sich Eggert in einem Artikel des Großdeutschen Leihbüchereiblatts als überzeugte und begeisterte Verehrerin und Mitgestalterin des Nationalsozialismus.<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165, 166</ref>

Persönliche Verhältnisse

Am 18. Januar 1944 fiel ihr Sohn Günter an der Ostfront<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.

Nach 1945

Entnazifizierungsverfahren

Tremel-Eggert wurde wegen antisemitischer Hetze angeklagt und zu Schreibverbot verurteilt<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>. Sie legte Revision ein, wurde jedoch schwer krank<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>. Am Ende wurde sie als Mitläuferin verurteilt.<ref>Spruch der Berufungskammer vom 27.05.1950 - 165/50</ref>

Persönliche Verhältnisse

Kunigunde Eggert war seit 1943 ohne Einnahmen und half im Geschäft ihres Mannes<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>.

Sie hatte nach dem Krieg ein Nervenleiden, das sich durch die Dauer des Spruchverfahrens nach den Angaben ihres Rechtsbeistands verschlimmerte<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Ihr gesamtes Barvermögen ist der Währungreform von 1948<ref>Siehe hierzu http://www.spiegel.de/einestages/60-jahre-waehrungsreform-a-947118.html - abgerufen 20.09.2016 - 20:22 Uhr</ref> zum Opfer gefallen<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>.

Gestorben ist Kunigunde Eggert am 14.04.1957 in München. Auf eigenen Wunsch wurde sie in ihrem Geburtsort Burgkunstadt beigesetzt<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.

Verbot des "Freund Sabsibar" und der "Barb"

In der Sowjetischen Besatzungszone wurde Tremel-Eggerts Freund Sansibar (Eher, München 1942) und in der Deutschen Demokratischen Republik ihr Barb (Eher, München 1934) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.<ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-t.html</ref><ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-t.html</ref><ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.

Tod und Straßenbenennung

Kunigunde Eggert starb am 14. April 1957. In der Stadt Burgkunstadt wurde im Jahr 1958 eine Straße nach ihr benannt.

Ehrung 2007

Anlässlich ihres 60. Todestages fand im Jahr 2007 eine Gedenkveranstaltung in Burgkunstadt statt<ref>Vgl hierzu Der Skandal um die Ehrung Kuni Tremel-Eggerts - Projektvorschlag für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, Hausarbeit (Hauptseminar), 2010, 18 Seiten, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Department Geschichte)</ref>.

Werk

vor 1933

Die Rotmansteiner (1921)

"Die Rotmansteiner" ist der erste Roman der aus Burgkunstadt stammenden Autorin Kunigunde Eggert (alias Kuni Tremel-Eggert) - über ihre Heimatstadt<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6: Tremel-Eggert, Werden und Schaffen</ref>. Er erschien im Jahr 1921 im Verlag Albert Langen in München.<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6: Tremel-Eggert, Werden und Schaffen</ref>

Sanna Spitzenpfeil (1922)

Flößer- und Bauernroman

Fazer Rapps und seine Peiniger (1923)

Die Straße des Lebens (1928)

1933-1945

Romane

Barb (1933)

Kunigunde Eggert publizierte ab 1933 im nationalsozialistischen Franz-Eher-Verlag, dem Parteiverlag der NSDAP. Ihr Buch Barb ist mit einer Auflage von mindestens 750.000<ref>Siehe Tobias Schneider, Bestseller im Dritten Reich, Ermittlung und Analyse der meistverkauften Romane in Deutschland 1933-1944, in: VfZ 1/2004, Seite 81</ref> Exemplaren eines der meistverkauften Bücher im Dritten Reich (1933-1945)<ref>Nach einer unbelegten Angabe im Wikipediaartikel zu Werner Bergengruen erreichte dessen 1935 erschienener und als nichtpropagandistisch im Sinne des NS einzustufender Roman Der Großtyrann und das Gericht eine Auflage von über einer Million Exemplaren, siehe die Seite „Werner Bergengruen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. August 2016, 14:23 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Werner_Bergengruen&oldid=156828599 (Abgerufen: 19. September 2016, 22:17 UTC), wobei ein großer Teil auf die Zeit nach 1945 entfallen dürfte.</ref>.

Eggert klagte, dass ihre Bücher in der „Systemzeit“<ref>Nationalsozialisten bezeichneten mit dem Begriff System im verächtlichen Sinne die Weimarer Republik, siehe Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. 2. durchges. u. überarb, Aufl. Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019549-1, S. 597, zitiert nach Seite „System (Nationalsozialismus)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. August 2016, 18:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=System_(Nationalsozialismus)&oldid=157521527 (Abgerufen: 21. September 2016, 20:06 UTC).</ref> vor 1933 totgeschwiegen worden seien.<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref> „Um nur irgendwie dazu sein“, beschloss Eggert, "Kurzgeschichten, ... Erzählungen und Stimmungsbilder" zu schreiben. Diese wurden in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht. Die Arbeiten befriedigten Eggert nach eigener Aussage jedoch nicht<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>:

„Ich fühlte, ich musste etwas Großes anpacken, diese Zeit selber, die ich zu leben gezwungen war und die mich so tief unglücklich machte, weil ich sie, aus meiner Lebens-und Weltanschauung heraus verneinen musste, bis ins Herz hinein.“<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>

So entstand ihr Buch „Barb“, der Roman einer deutschen Frau. „Barb“ wurde 1933 als erster Roman des Franz-Eher-Verlags veröffentlicht<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>. Vorher waren dort politische (Propaganda-)Bücher erschienen, so auch Hitlers "Mein Kampf" sowie "Der völkische Beobachter", dessen Chefredakteur Dietrich Eckart war.

Eggert schrieb 1942:

„Durch meinen Verlag und kraft unserer großen deutschen, alles Morsche niederreißenden Revolution, fand endlich mein Schaffen den Weg ins deutsche Volk, von dem es erzählt, aus dem es erwuchs, für das ich meine Bücher schreibe und schrieb."<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>
Freund Sansibar (1938)

Freund Sansibar ist der Titel eines im Jahr 1938 erschienenen antisemitischen Romans der Autorin Kunigunde Eggert alias Kuni Tremel-Eggert. Der Roman zählt zur "Blut-und-Boden-Literatur" ("Blubo-Literatur")<ref>Siehe auch den Wikipediaeintrag zur Blut-und-Boden-Ideologie</ref>.

Die Rahmenhandlung fasst Bettina Weber in "Dichter für das 'Dritte Reich'"<ref>Rolf Düsterberg (Hrsg.), Dichter für das "Dritte Reich", Band 3, Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie, ISBN 9783849810795</ref> wie folgt zusammen:

„Der junge Pankratz Ott kehrt nach Ende des Weltkrieges in seine Heimat im Frankenjura zurück, wo er […] zunächst ein mehr oder weniger trauriges Dasein fristet. Doch eines Tages bekommt er Besuch von seinem alten Jugendfreund Titus Pfautsch, genannt Sansibar. Dieser hat sich den Nationalsozialisten angeschlossen und versucht überall im Land Menschen dafür zu gewinnen. Schließlich gelingt es ihm, immer mehr Dorfbewohner von der Sache des ,Führers’ zu überzeugen – darunter auch Pankratz.“<ref>* Bettina Weber, Kuni Tremel-Eggert - die katholische Antisemitin, in: Rolf Düsterberg (Hrsg.), Dichter für das "Dritte Reich", Band 3, Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie, ISBN 9783849810795, S. 258f.; zitiert nach Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Oktober 2016, 10:25 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158394060 (Abgerufen: 28. Oktober 2016, 21:09 UTC) </ref>

"Romanheld" ist der mit allen positiven Charaktereigenschaften ausgestattete "Freund Sansibar". Dem gegenüber stehen einerseits die „ahnungslosen“<ref>Siehe Spruch der Spruchkammer Hauptkammer München vom 7.12.1949, Staatsarchiv München SpKa. Karton 339, Blatt 47, 48</ref> Bauern, andererseits die Romanfigur des jüdischen Viehhändlers Ignaz Lauer ("Der Schächtersignaz")<ref>S. 111, 157 (alle Seitenangaben bezogen auf 4. Auflage 1942)</ref>, dem alles menschlich Negative und Minderwertige zugeschrieben wird<ref>Siehe Spruch der Spruchkammer Hauptkammer München vom 7.12.1949, Staatsarchiv München SpKa. Karton 339, Blatt 47, 48</ref> . Dieser wird als Vampir der Landbevölkerung bezeichnet, der nur das eine als seinen Lebensinhalt betrachtet, das Volk auszusagen und im Trüben zu fischen. In dem Roman wird "der Jude" weiterhin als Heimatloser<ref>Seite 159</ref>, als "Eiterbeule im Volkskörper ..., aus der alles Unglück, alles Elend, aller Jammer, Not, Tod und Krieg [quillt]"<ref>Seite 423</ref>, als "erbärmlicher Feigling"<ref>Siehe Spruch der Spruchkammer Hauptkammer München vom 7.12.1949, Staatsarchiv München SpKa. Karton 339, Blatt 47, 48</ref> und "heimtückischer Mensch"<ref>Siehe Spruch der Spruchkammer Hauptkammer München vom 7.12.1949, Staatsarchiv München SpKa. Karton 339, Blatt 47, 48</ref> geschildert.

Kurzgeschichten

Sonnige Heimat ist eine 1935 im Franz-Eher-Verlag erschienene Sammlung von 50 Erzählungen der Autorin Kuni Tremel-Eggert.

Aufsätze

  • Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6: Tremel-Eggert, Werden und Schaffen
  • Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f.

Persönliche Beziehungen und Bekanntschaften

Wirkung

Von der Heimatdichtung zur NS-Propagandaliteratur

Posthume Wirkungen

Straßenbenennung in Burgkunstadt (1958)

Andersch's Sansibar oder der letzte Grund

Max Frisch, Nun singen sie wieder

Skandal um die Ehrung 2007 in Burgkunstadt

Normen

Publikationen

Lexika

Porträts

  • Hermann Gerstner / Karl Schworm (Hrsg.), Deutsche Dichter unserer Zeit

Fachbücher

  • Christian Adam, Lesen unter Hitler: Autoren, Bestseller, Leser im Dritten Reich ISBN 9783869710273 (9. Blut ohne Boden: Die Erfolge nationalsozialistischer Autoren - Einmal Großstadt und zurück - das Leben der Kuni Tremel-Eggert)
  • Rolf Düsterberg (Hrsg.), Dichter für das "Dritte Reich", Band 3, Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie, ISBN 9783849810795
  • Dietrich Strothmann, Nationalsozialistische Literaturpolitik, Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich, Bouvier (1960)

Sachbücher

Fachartikel

Bundesweite Presse

DER SPIEGEL

Die Welt

Lokalpresse

Hausarbeiten

BLOGs

Biografien

Zeitgenössische Autoren

Von der Bücherverbrennung des NS-Regime's betroffene Autoren

Schriftsteller in der Diktatur

  • Frank-Lothar Kroll / Luise Hackelsberger / Sylvia Taschka (Hrsg.), Werner Bergengruen: Schriftstellerexistenz in der Diktatur. Aufzeichnungen und Reflexionen zu Politik, Geschichte und Kultur 1940 bis 1963 (Biographische Quellen zur Zeitgeschichte, Band 22), ISBN 9783486200232
  • Friedrich Denk: Regimekritische Literatur im Dritten Reich. Eine Problemskizze. S. 11-33 in: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Wort und Dichtung als Zufluchtsstätte in schwerer Zeit. Berlin 1996. 154 Seiten, ISBN 3-7861-1816-7

Erfolgsbücher in nicht nationalsozialistischen Verlagen<ref>Quelle: Schreiben von Ernst Heimeran an Kunigunde Eggert vom 27.01.1948, Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Bl. 92</ref>

Deutschsprachige Autoren vor 1933
Deutschsprachige Autoren ab 1933
Übersetzungen
  • "Vom Winde verweht" bei Goverts Hamburg
  • "Barings" bei Rütten und Loening in Frankfurt

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Aktuelle Bezüge

Siehe auch

Fußnoten

<references/>