Haftung

Haftungsebenen

Bereiche

Personen

Beziehungen

Haftung der Gemeinde

Eine Haftung der Gemeinde kann sich aus Vertrag oder Gesetz ergeben.

Vertragliche Haftungsrisiken können sich aus öffentlich-rechtlichen Verträgen oder privatrechtlich geschlossenen Verträgen ergeben.

Die gesetzliche Haftung kann sich aus Amtshaftung (BGB § 839) oder allgemeinem Deliktsrecht (BGB § 823 ff.) ergeben.

Nach dem in Deutschland geltenden Grundsatz „Societas delinquere non potest“ kann sich die Gemeinde als Gebietskörperschaft nicht strafbar machen<ref>vgl. https://www.iurratio.de/zur-strafbarkeit-von-unternehmen-teil-2/ - abgerufen am 04.05.2016 um 19:26 Uhr</ref>.

Haftung des Gemeinderatsmitglieds

Strafrechtliche Risiken

• Siehe Widtmann/Grasser/Glaser, Bayerische Gemeindeordnung, Verlag C.H.Beck, Art. 20 Rdnr. 11 ff.

Haftung im Innenverhältnis gegenüber der Kommune

• Siehe Widtmann/Grasser/Glaser, Bayerische Gemeindeordnung, Verlag C.H.Beck, Art. 20 Rdnr. 12

Haftung gegenüber Dritten

• Siehe Widtmann/Grasser/Glaser, Bayerische Gemeindeordnung, Verlag C.H.Beck, Art. 20 Rdnr. 13

Haftung des Bürgermeisters

Use Cases

• Fall 1a: Bürgermeister unterschreibt günstigen Stromliefervertrag für die städtischen Einrichtungen nicht<ref>siehe auch SZ vom 17.05.2010 Von Sonnengöttern und Spargelpäpsten</ref>
• Fall 2: Bürgermeister beauftragt Dritte außerhalb seiner Zuständigkeit (VG Bayreuth, Urteil vom 20.05.2011 - B 5 K 09.909

Strafrechtliche Risiken

Use Cases

• Fall 1a: "Geburtstagsfeier eines Altenheimleiters auf Stadtkosten ausrichten lassen"<ref>siehe auch SZ vom 17.05.2010 Von Sonnengöttern und Spargelpäpsten</ref>
• Fall 1b: "Hof einer örtlichen gemeinnützigen Institution auf Stadtkosten teeren lassen"<ref>siehe auch SZ vom 17.05.2010 Von Sonnengöttern und Spargelpäpsten</ref>
• Fall 1c: "zinsgünstige 20.000 Euro von einem Bauträger leihen, mit dem man auch von Amts wegen zu tun hat"<ref>siehe auch SZ vom 17.05.2010 Von Sonnengöttern und Spargelpäpsten</ref>
• Fall 2: Leistungen einer Gemeinde gegenüber Vereinen, die ohne rechtliche Grundlage gewährt werden<ref>siehe Rechtsanwalt Dr. Gert Meyer, Melsungen, Untreuehandlungen im Rahmen kommunaler Aufgabenerfüllung Fn. 7</ref>

Publikationen und Quellen

• SZ vom 17.05.2010 Von Sonnengöttern und Spargelpäpsten
• "Vier-Säulen-Modell" gegen Korruption

Normen

• GO Art. 20 Sorgfalts- und Verschwiegenheitspflicht
• GO Art. 75 Veräußerung von Vermögen
• KWBG Art. 34
• BeamtStG § 48

Rechtsprechung

• BayVGH, Urteil vom 30.10.1985 - 3 B 85 A.1122
• VG Bayreuth, Urteil vom 20.05.2011 - B 5 K 09.909
• VG München, Urteil vom 03.12.2010 - M 5 K 08.3525
• VG Ansbach, Urteil vom 23. September 2008 Az. AN 1 K 07.03317

Publikationen

Fachbücher

• Prof. Dr. Christoph Brüning, Die Haftung der kommunalen Entscheidungsträger, 2. Aufl. 2014, Erich Schmidt Verlag, ISBN 9783503141494
• Busse/Keller, Taschenbuch für Gemeinde- und Stadträte in Bayern, Boorberg Verlag, 4. Aufl. 2014, ISBN 9783415052086 S. 282 ff.
• Stein, Die Verantwortlichkeit politischer Akteure

Fachartikel

• Dr. Simon Burger, Die Haftung der Kommunen für Verstöße gegen EU-Recht – Teil 1, KommJur 2013, 6 ff.
• Dr. Simon Burger, Die Haftung der Kommunen für Verstöße gegen EU-Recht – Teil 2, KommJur 2013, 41 ff.
• Hans Dahs/Bernd Müssig, Strafbarkeit kommunaler Mandatsträger als Amtsträger? | NStZ 2006, 191-196
• Norbert Meier, Haftungs- und disziplinarrechtliche Konsequenzen von Rechtsverstößen im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung, KommJur 2006, 209
• Fritjof Haft, Absprachen bei öffentlichen Bauten und das Strafrecht, NJW 1996, 238 ff.
• Eric Hilgendorf, Fragen der Kausalität bei Gremienentscheidungen am Beispiel des Lederspray-Urteils, NStZ 1994, 561
• Dr. Hanspeter Knirsch, Haftung kommunaler Mandatsträger
• Knut Marel, Die Strafbarkeit kommunaler Mandatsträger gem. §§ 331, 332 StGB, StraFo 2003, 259-262
• Rechtsanwalt Dr. Gert Meyer, Melsungen, Untreuehandlungen im Rahmen kommunaler Aufgabenerfüllung
• Nettesheim, Können sich Gemeinderäte der "Untreue" schuldig machen?, BayVBl 1989, 161-165
• Weber, Können sich Gemeinderatsmitglieder durch ihre Mitwirkung an Abstimmungen der Untreue (§ 266 StGB) schuldig machen?, BayVBl 1989, 166-169

Siehe auch

Allgemein

• Sorgfaltspflicht
• Stadtratsbeschluss
• Verschwiegenheitspflicht
• Verkehrssicherungspflicht
• Versicherungsschutz
• Rückgriff

Strafrecht

• Betrug
• Untreue
  • Haushaltsuntreue
• Vorteilsannahme
• Falschbeurkundung im Amt

Fußnoten

<references />