Pressemitteilung des Bürgervereins Burgkunstadt e. V. vom 22.02.2020 - Senioren sind für Jugendarbeit und Umweltschutz

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Senioren sind für Jugendarbeit und Umweltschutz

Burgkunstadt. Melanie See und Dieter Geyer, Stadtratskandidaten des Bürgervereins Burgkunstadt, stellten kürzlich im Hotel Gasthof „Drei Kronen“ in Burgkunstadt das Ergebnis ihrer Befragung vor. Befragt wurden alle Burgkunstadter ab 65 Jahre. Knapp 1.500 Bürger wurden angeschrieben und gebeten, ihre Ideen und Anregungen beizusteuern, mit denen die Lebensqualität der älteren Einwohner verbessert werden kann. 75 % der Antwortenden sind bereits ehrenamtlich aktiv. Ebenfalls 75 % sind an einer durch den Freistaat Bayern geförderten Hilfe auf Gegenseitigkeit interessiert. Beinahe ebenso viele wünschen sich eine Stelle, die ehrenamtliche Aktivitäten und Angebote koordiniert. Fast alle waren der Meinung, dass bessere Informationen über Angebote für Senioren in Burgkunstadt hilfreich seien. Für beinahe alle Antwortenden sind Rechtsstaat, Transparenz und Öffentlichkeit wichtig, für immerhin 78 % das Thema „Bürgerbeteiligung“ und ein tragfähiges Klimakonzept. Interessanterweise war für annähernd alle Senioren die Jugendpolitik „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Und auch beim Thema „Umweltschutz“ waren die Senioren beinahe einhellig der Meinung, dass er für sie wichtig sei. In den Anmerkungszeilen wurden ausreichender, bezahlbarer Wohnraum, Sanierung der Gehsteige, Informationen über Pflege im Alter und eine bessere Öffentlichkeitsarbeit in Burgkunstadt gefordert.

In der anschließenden Diskussion regte Stadtratskandidat Dr. Marcus Dinglreiter den Bau von Mehrgenerationenhäusern durch eine Wohnungsbaugenossenschaft oder eine städtische Wohnungsbaugesellschaft an. Als Beispiel nannte er das Projekt „Dahoam im Inntal“ der Stadt Brannenburg. Dort sollen alle Generationen in einem Wohngebiet zusammenleben. Melanie See brachte das Modell von Senioren-Wohngemeinschaften in die Diskussion ein. Vorbild könne die „Wohngemeinschaft für Senioren in Bad Staffelstein“ der Caritas sein. Stadtratskandidat Otto Scheid meinte, man könne auch Modelle entwickeln, bei denen alleinlebende, auf Hilfe angewiesene Senioren ihr Haus gegen eine barrierefreie Immobilie oder das Sondernutzungsrecht an einer seniorengerechten Wohnung eintauschten. Stadtrat Thomas Müller schlug vor, dass ältere Menschen ein Zimmer an junge Menschen untervermieten könnten - nicht gegen Bezahlung, sondern gegen Hilfe und Unterstützung im Haushalt.

Aus dem Gesprächsverlauf entnahm Dinglreiter drei Bereiche, in denen der Bürgerverein tätig werden könne. Eine der nächsten Ausgaben der Bürgerzeitung solle dafür verwendet werden, sämtliche Angebote für Senioren, die es in Burgkunstadt und im Landkreis Lichtenfels gibt, aufzubereiten. Sozial- und Baukonzepte müssten gemeinsam gedacht werden, betonte Dinglreiter. Der Bürgerverein könne dazu einen konzeptionellen Beitrag leisten. Dieser Beitrag könne in die Flächennutzungs- und Bebauungspläne einfließen, vorausgesetzt, dass sich dafür im Stadtrat Mehrheiten finden ließen. Der Bürgerverein könne zudem versuchen, eine Stadtratsmehrheit für die Einrichtung eines Treffpunkts für Jung und Alt zu gewinnen. Dafür eigne sich als Zwischennutzung ein leerstehendes Gebäude oder das nicht genutzte Restaurant der Stadthalle.

Dinglreiter wunderte sich, warum die evangelische Kirche so viel Energie und Engagement für konstruktive Projekte in Burgkunstadt aufbrächte und warum die Stadt Burgkunstadt das nicht schaffe. Als Beispiel dafür nannte Dieter Geyer die rasche Spendenfinanzierung eines neuen Busses durch die evangelische Kirche. Er sehe die Anschaffung eines neuen Bürgerbusses durch die Stadt als seine vordringlichste Aufgabe an. Dinglreiter meinte, die evangelische Kirche sei froh um jeden, der zu ihr komme, die Stadt Burgkunstadt sei froh um jeden, der nicht zu ihr komme. Bürgerbeteiligung sei nach seiner Wahrnehmung nicht gewollt – und das sei ein ganz gravierendes Problem.