Untreue
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Nach StGB § 266 Abs. 1 wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer die ihm
- durch Gesetz,
- behördlichen Auftrag oder
- Rechtsgeschäft
- eingeräumte Befugnis mißbraucht,
- über fremdes Vermögen zu verfügen oder
- einen anderen zu verpflichten,
oder
- die ihm kraft
- Gesetzes,
- behördlichen Auftrags,
- Rechtsgeschäfts oder eines
- Treueverhältnisses
- obliegende Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt
und
- dadurch dem, dessen Vermögensinteressen er zu betreuen hat, Nachteil zufügt.
Prüfungsschema<ref>Quelle: http://juraschema.de/index.php?thema=stgb266 - abgerufen am 04.08.2014 um 16:11 Uhr</ref>
Tatbestand StGB § 266
Objektiver Tatbestand
Missbrauchstatbestand, StGB § 266 I Var. 1
- Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten
- Missbrauch der eingeräumten Befugnis
- Rechtliches Dürfen
- Rechtliches Können
- Vermögensbetreuungspflicht
Treubruchstatbestand, StGB § 266 I Var. 2
- Vermögensbetreuungspflicht
- Verletzung einer spezifischen Betreuungspflicht
Nachteilszufügung
Subjektiver Tatbestand
- Vorsatz -> objektiver Tatbestand
Rechtswidrigkeit
Schuld
Strafantrag, StGB § 266 II, StGB § 247, StGB § 248 a
Normen
Publikationen
- Hinrichs, Zur Untreuestrafbarkeit gemeindlicher Vertreter ISBN 9783830060901
- RA Dr. Kurt Kiethe, Die Grenzen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit von Bürgermeistern - Zugleich Besprechung von BGH, Urteil v. 9.12.2004 - 4 StR 294/04", original erschienen in: NStZ 2005 Heft 10, 529 - 534 (Zusammenfassung von RA Dr. Franz-Peter Kreutzkamp)
Rechtsprechung
Bundesgerichtshof (BGH)
- BGH, Urteil vom 29.08.2007 - 5 StR 103/07 = NStZ 2008, 87
- BGH, Urteil vom 25.04.2006 - 1 StR 539/05 = wistra 2006, 306 Pflichtwidrigkeit i.S. der Untreue
- BGH, Urteil vom 09.12.2004 - 4 StR 294/04 Gewährung einer Abfindung an einen städtischen Bediensteten durch den Oberbürgermeister
- BGH, Urteil vom 17.04.2002 - 2 StR 531/01 Pflichtwidrige Verfügung über Haushaltsmittel
Oberlandesgerichte
- BayObLG, Beschluss vom 18.02.1988 - RReg. 1 St 309/87 = JR 1989, 299 = JR 1989, 299
- OLG Dresden, Beschluss vom 05.02.2008, 1 Ws 284/07 und 1 WS 285/07
Einzelfälle
- Untreue und Personalpolitik
- Staatsanwaltschaft prüft Untreue wegen nicht eingezogener Erschließungsbeiträge
- Ungenehmigte Kredite
- Bayerischer Rundfunk vom 04.06.2014: Wunsiedel pleite. Bürgermeister weist Untreue-Vorwürfe zurück
Fußnoten
<references />