Dr. Wendelin Kolb: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wendelin Kolb''' (* vmtl. deutlich vor 1915; † nach 1950) war ein deutscher Zahnarzt und Politiker (NSDAP) und um 1938 NSDAP-Ortsgruppenführer im Raum Burgkunstadt.
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'''Dr. Wendelin Kolb''' (* vmtl. deutlich vor 1915; † nach 1950) war ein deutscher Zahnarzt und Politiker (NSDAP) und um 1938 NSDAP-Ortsgruppenführer im Raum Burgkunstadt.
  
 
Kolb studierte Zahnmedizin und promovierte zum ''Dr. med. dent.''. Seit mindestens 1938 approbierte er in Burgkunstadt oder einer der umliegenden Gemeinden als Zahnarzt. Als NSDAP-Ortsgruppenführer war er federführend an der Zerstörung der Burgkunstadter Synagoge in den frühen Morgenstunden des 10. Novembers 1938 beteiligt. Für sein aktives Mitwirken bei der Zerstörung der Synagoge wurde Kolb neben drei weiteren Hauptbeschuldigten (darunter auch der ehemalige Burgkunstadter Bürgermeister [[Dr. Leo Feuersinger]]) in einem Prozess am Amtsgericht Lichtenfels am 16. Januar 1947 zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung verurteilt. Die teils als zu milde empfundenen Haftstrafen dieses Prozesses stießen nicht selten auf Kritik in der Bevölkerung.<ref>Edith Raim: ''Justiz zwischen Diktatur und Demokratie: Wiederaufbau und Ahndung von NS-Verbrechen in Westdeutschland 1945-1949''. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-486-73565-9, S. 911 f. ([https://books.google.de/books?id=IEjpBQAAQBAJ&pg=PA911#v=onepage&q&f=false eingeschränkte Vorschau] in der Google-Buchsuche), [https://www.degruyter.com/downloadpdf/books/9783486735659/9783486735659.803/9783486735659.803.pdf Volltext Auszug, S. 109f.]</ref>
 
Kolb studierte Zahnmedizin und promovierte zum ''Dr. med. dent.''. Seit mindestens 1938 approbierte er in Burgkunstadt oder einer der umliegenden Gemeinden als Zahnarzt. Als NSDAP-Ortsgruppenführer war er federführend an der Zerstörung der Burgkunstadter Synagoge in den frühen Morgenstunden des 10. Novembers 1938 beteiligt. Für sein aktives Mitwirken bei der Zerstörung der Synagoge wurde Kolb neben drei weiteren Hauptbeschuldigten (darunter auch der ehemalige Burgkunstadter Bürgermeister [[Dr. Leo Feuersinger]]) in einem Prozess am Amtsgericht Lichtenfels am 16. Januar 1947 zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung verurteilt. Die teils als zu milde empfundenen Haftstrafen dieses Prozesses stießen nicht selten auf Kritik in der Bevölkerung.<ref>Edith Raim: ''Justiz zwischen Diktatur und Demokratie: Wiederaufbau und Ahndung von NS-Verbrechen in Westdeutschland 1945-1949''. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-486-73565-9, S. 911 f. ([https://books.google.de/books?id=IEjpBQAAQBAJ&pg=PA911#v=onepage&q&f=false eingeschränkte Vorschau] in der Google-Buchsuche), [https://www.degruyter.com/downloadpdf/books/9783486735659/9783486735659.803/9783486735659.803.pdf Volltext Auszug, S. 109f.]</ref>
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== Siehe auch ==
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Version vom 8. August 2019, 17:14 Uhr

Dr. Wendelin Kolb (* vmtl. deutlich vor 1915; † nach 1950) war ein deutscher Zahnarzt und Politiker (NSDAP) und um 1938 NSDAP-Ortsgruppenführer im Raum Burgkunstadt.

Kolb studierte Zahnmedizin und promovierte zum Dr. med. dent.. Seit mindestens 1938 approbierte er in Burgkunstadt oder einer der umliegenden Gemeinden als Zahnarzt. Als NSDAP-Ortsgruppenführer war er federführend an der Zerstörung der Burgkunstadter Synagoge in den frühen Morgenstunden des 10. Novembers 1938 beteiligt. Für sein aktives Mitwirken bei der Zerstörung der Synagoge wurde Kolb neben drei weiteren Hauptbeschuldigten (darunter auch der ehemalige Burgkunstadter Bürgermeister Dr. Leo Feuersinger) in einem Prozess am Amtsgericht Lichtenfels am 16. Januar 1947 zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung verurteilt. Die teils als zu milde empfundenen Haftstrafen dieses Prozesses stießen nicht selten auf Kritik in der Bevölkerung.<ref>Edith Raim: Justiz zwischen Diktatur und Demokratie: Wiederaufbau und Ahndung von NS-Verbrechen in Westdeutschland 1945-1949. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-486-73565-9, S. 911 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche), Volltext Auszug, S. 109f.</ref>

Um 1950 wohnte er in Schammendorf, Hs.-Nr. 17 und arbeitete dort als Zahnarzt.<ref>Adreßbuch Lichtenfels: mit den Städten Burgkunstadt und Weismain und 54 Landgemeinden, H.O. Schulze, Lichtenfels 1950, S. 232</ref>

Einzelnachweise

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Siehe auch