Heinrich Daum

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Heinrich Daum (27. Januar 1892 in Burgkunstadt; † nach 1955) war ein deutscher Fabrikarbeiter und Politiker (NSDAP) in Burgkunstadt.

Leben

Heinrich Daum wurde als ältester Sohn des Steinhauers Josef Daum (* 10. Januar 1859; † um 1900) und der Karolina (genannt „Lina“, * 16. Januar 1858, geb. Pfautsch) in Burgkunstadt Hs.-Nr. 187 (heute: Torwiese Nr. 2a) geboren und katholisch getauft.<ref>StA Burgkunstadt - A 116 (ehem. A 022) - Verzeichnis der Einwohner Burgkunstadts 1880, o.S. (Hs.-Nr. 187)</ref><ref name="ks2686">Kriegstammrollen 1914–1918: Band 2686, Kriegstammrolle Band 2, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abteilung IV Kriegsarchiv, S. 155</ref> Er hatte eine jüngere Schwester, Kunnigunda (* 26. September 1895) sowie einen jüngeren Bruder, Peter (* 6. Juli 1896).<ref name="EVZ1910">StA Burgkunstadt - A 116 (ehem. A 022) - Verzeichnis der Einwohner Burgkunstadts 1910, o.S. (Hs.-Nr. 187)</ref> Heinrich Daum wuchs in eher ärmlichen Verhältnissen auf. Da sein Vater bereits früh verstorben war, begann er nach seiner Schullaufbahn um 1908 in einer der zahlreichen Burgkunstadter Fabriken zu arbeiten und trug somit zum Auskommen der Familie bei. Seine Mutter, die vormals vermutlich nur Hausfrau war, arbeitete nach dem Tod ihres Mannes als Büglerin.<ref name="EVZ1910" /> Zur Untermiete lebte um 1910 im Haushalt der Familie Daum auch der Arbeiter Georg Kästner (* 14. Juni 1890), der 1910 in der Zigarrenfabrik Karl Kohn arbeitete.<ref name="EVZ1910" /> Letztere gehörte dem jüdischen Bürger Karl Kohn, der diese 1908 gegründet und 1910 nach Bamberg verlegt hatte<ref>Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs, Seite 222 f.</ref>.

Im 1. Weltkrieg musste Heinrich Daum, wie alle wehrtauglichen Männer, den Kriegsdienst ableisten. Er wurde am 2. November 1914 als Rekrut zum Ersatz Bataillon des Königlich Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 7 eingezogen, das in Bayreuth stationiert war. Er kämpfte in den Jahren bis 1918 in Russland und Frankreich und wurde am 22. Feburar 1919 aus dem Militärdienst als Unteroffizier der Reserve am Truppenstandort Bayreuth entlassen.<ref>Kriegstammrollen 1914–1918: Band 5425, Kriegsstammrolle Band 1, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abteilung IV Kriegsarchiv, S. 78</ref>

Um 1927 lebte Daum, vermutlich inzwischen mit eigener Familie, in Burgkunstadt Hs.-Nr. 113 (heute abgegangen, an Stelle von Kulmbacher Straße Nr. 47) und erwarb sein Auskommen als Schuhfabrikarbeiter.<ref>Bezirks-Adreßbuch Lichtenfels, Lichtenfelser Neuste Nachrichten, Lichtenfels 1927, S. 100</ref> Zum 1. Feburar 1933 trat er in die NSDAP und die SS ein<ref name="A703">StdA Burgkunstadt: A 703 - Meldung der Mitgliedschaft in der NSDAP mit Polizei-Berichten zur Wehrstammkartei 1935 – 1946, S. 51</ref> und am 5. März 1933 wurde er neben Dr. Leo Feuersinger für die NSDAP in den Burgkunstadter Stadrat gewählt.<ref name="A97-47">StdA Burgkunstadt: A 97 - Vollzug der deutschen Gemeindeordnung, Hauptsatzung der Gemeinde Burgkunstadt 1935 – 1936, S. 47</ref><ref name="NSDAP-Verz">Görlitzer, Arthur: Adressbuch der Nationalsozialistischen Volksvertreter, Berlin 1933, S. 233</ref> Vom 1. Oktober 1935 bis April 1945 gehörte er der neu eingesetzten „Stadtverordnung“ an.<ref name="A97-47" /> Diese hatte den Stadtrat ersetzt und setzte sich ausschließlich aus zehn Fraktionären der NSDAP zusammen. Im Oktober 1935 wohnte er im Haus Hindenburgplatz Nr. 7 (heute abgegangen, an Stelle von Vogtei Nr. 4).<ref name="A97-47" />

Seit mindestens Frühjahr 1938<ref>Wilhelm Hinckel: Einwohnerbuch für den Amtsbezirk Lichtenfels, Wertheim a. M. Juli 1938, Buchdruckerei und Verlag Hinckel, S. 59</ref> und auch um 1950 wohnte er in Burgkunstadt, Bahnhofstraße Nr. 154 (heute abgegangen, ehemals an der Straßenecke Bahnhofsstraße/Schwarzer Graben).<ref>Adreßbuch Lichtenfels: mit den Städten Burgkunstadt und Weismain und 54 Landgemeinden, H.O. Schulze, Lichtenfels 1950, S. 116</ref> Rund fünf Jahre später wohnte er im Anwesen Dammsiedlung 19 und war ebenso wie noch 1950 als Fabrikarbeiter tätig.<ref>Adressbuch Lichtenfels mit den Städten Burgkunstadt, Weismain und 56 Landgemeinden, H.O. Schulze, Lichtenfels 1955, S. 130</ref>

Einzelnachweise

<references />

Siehe auch