Gemeinschaft - Rede von Dr. Ulrike Dinglreiter anlässlich der Preisverleihung zum Schreibwettbewerb für Mittelschüler 2013 am 24.07.2013

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Gemeinschaft

Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Lehrerinnen und Lehrer,

liebe Eltern und liebe Gäste!

Ich freue mich sehr, dass Sie heute Abend zu unserer Preisverleihung in die Mittelschule Altenkunstadt gekommen sind. Heute Abend werden wir nicht nur unsere - so viel darf ich schon verraten - 23 Preisträger feiern, sondern auch das 3-jährige Bestehen unseres Wettbewerbs. Mit jedem Jahr wird es schöner. Mit jedem Jahr lernen wir vom Verein für kommunale Zusammenarbeit die Schulgemeinschaften in Burgkunstadt und Altenkunstadt besser kennen, und natürlich auch unsere Jurymitglieder und Sponsoren. Durch das gemeinsame Planen und Vorbereiten im Vorstand - unser Organisationsteam besteht hauptsächlich aus unserem lieben Heiner Grebner - und zusammen mit den Jurymitgliedern und allen Unterstützern unseres Schreibwettbewerbs ist eine Gemeinschaft entstanden, die guttut. Die auf Vertrauen basiert. Und die uns alle in unserem Glauben bestärkt, dass es richtig ist, sich für die Zukunft unserer Region einzusetzen. Dafür an alle, die in den vergangenen 3 Jahren zum Erfolg dieses schönsten unserer Vereinsprojekte beigetragen haben, einen ganz herzlichen Dank!

Liebe Schülerinnen und Schüler. Wenn ihr Eure Schule nach Eurem Abschluss verlassen habt - an was aus Eurer Schulzeit werdet ihr Euch erinnern? Lehrer, Noten, Prüfungen? Ganz bestimmt! Aber auch: Freunde, Streit, Versöhnung. Ob man sich wohl gefühlt hat in seiner Schulgemeinschaft, ob man sich willkommen oder ausgeschlossen gefühlt hat, daran erinnert man sich ein Leben lang. Jeder von Euch braucht die Anerkennung der anderen - und hat sie verdient. Jeder von Euch hat es in der Hand und ist auch dafür verantwortlich, die Klassen- und Schulgemeinschaften gelingen zu lassen: Gemeinsam Hürden überwinden, die für den Einzelnen zu hoch sind. Gemeinsam Schüchterne zu stärken, die dann über sich hinauswachsen. Einander Freund sein.

Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Gäste.

Schule ist mehr als Bausubstanz und Personalkosten. Der echte Wert einer Schule lässt sich nicht mit Handwerkerrechnungen und Budgets berechnen. Wertbildend - und zwar maßgeblich - sind zwei Dinge. Zum Einen natürlich die gesetzliche und gesellschaftliche Aufgabe der Erziehung und Bildung. Zum Anderen aber ist wertbildend: die Gemeinschaft aus Schülern, Lehrern und Eltern. Sie alle ermöglichen erst gemeinsam, dass Kinder sich selbst finden und gefunden werden. Dass sie ihren Weg gehen und auch den Mut haben, sich gegen etablierte Gruppen und Strukturen zu wenden, weil sie Vertrauen in ihr Umfeld und ihre Gemeinschaft haben. Und warum sollte nicht der nächste geniale Musiker oder Erfinder oder Edward Snowden aus dem Landkreis Lichtenfels kommen!

Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer. So wie Schule mehr ist als Beton und Personalkosten, ist auch ein Unternehmen mehr wert, als seine Bilanz. Am Anfang steht die Idee des Gründers, die meistens nur dann Erfolg haben kann, wenn das Team, die Gemeinschaft sie trägt. Unsere Praktikanten und heutigen Hauptpersonen haben auch bei Ihnen Gemeinschaft erlebt und gesehen, dass sich das Prinzip des respektvollen Miteinanders der Schule im Arbeitsleben fortsetzt. Loyalität und Vertrauen auf beiden Seiten sind Voraussetzung dafür, dass zum Ich ein Wir dazukommt, ohne dass das Ich aufgegeben werden muss.

Das, was unsere Schulen an Gemeinschaft vorleben, ist für uns alle von unschätzbarem Wert - und sollte in Zukunft Städten, Gemeinden und Verwaltungen Mut machen, sich die Hand zu reichen und die Frage zu stellen, ob sie nicht gemeinsam mehr erreichen können. Liebe Schülerinnen und Schüler, nachdem ich Euch jetzt lange genug auf die Folter gespannt habe, schlage ich vor, dass wir mit der Preisverleihung beginnen.

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