Bevölkerungsentwicklung

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Indikatoren<ref>Quelle [www.bbr.bund.de Raumbeobachtung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ]</ref>

Bevölkerungsentwicklung in Burgkunstadt

Bevölkerungsentwicklung Burgkunstadt.png

Bis 2029 ist ein dramatischer Rückgang der jungen Leute vor allem in Burgkunstadt zu erwarten<ref>Dieser Artikel gibt den Stand von Kunstadt.net vom 15.11.2011 wieder. Bitte hilf mit ihn zu aktualisieren.</ref>

Der demographische Wandel und seine Folgen sind auch für unsere Städte und Gemeinden eine große Herausforderung. Wer heute für die Zukunft planen will, braucht vor allem eine verlässliche Datenbasis und praxisnahe Lösungen." sagte Innenminister Joachim Herrmann Ende April 2010 in München. Seit Ende April 2010 stellt das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung auch die Bevölkerungsvorausberechnungen der bayerischen Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern für alle kostenfrei zum Abruf auf der Internetseite https://www.statistik.bayern.de/statistik/gemeinden/ zur Verfügung. Am 10.11.2011 veröffentlichte das Landesamt seine neue Prognose bis 31.12.2029.

Bayern und Oberfranken

Seit 2004 führt das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnungen für bayerische Landkreise und kreisfreie Städte durch. In den Folgejahren wurde wiederholt ein Bedarf an zusätzlichen kleinräumigen Ergebnissen sichtbar. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in der Oberpfalz hat das Staatsministerium des Innern das Landesamt im Juni letzten Jahres beauftragt, entsprechende Bevölkerungsvorausberechnungen auch auf Gemeindebene zu erstellen. Für die 521 bayerischen Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern sind die Bevölkerungsvorausberechnungen bis 2028 nun abgeschlossen und stehen in Form von gemeindebezogenen Demographischen Profilen für jedermann unter http://www.statistik.bayern.de/demografie/index.php kostenfrei zum Abruf bereit. Daraus ergibt sich etwa, dass sich vor allem die oberfränkischen Gemeinden auf schwindende Einwohnerzahlen einstellen müssen: 9 der 10 Gemeinden mit den größten prozentualen Einwohnerverlusten bis 2028 liegen in Oberfranken. Dagegen befinden sich 13 der 15 Gemeinden mit erwarteten Zuwächsen von über 20 Prozent in Oberbayern. Herrmann: "Diese Zahlen schreiben die gegenwärtige Entwicklung fort, sie sind somit nur eine Prognose. Die Politik darf sich mit dieser Entwicklung selbstverständlich nicht zufrieden geben, vielmehr muss sie durch vorausschauende Maßnahmen dem Bevölkerungsrückgang etwa im nord-ostbayerischen Raum entgegenwirken. Die Bayerische Staatsregierung ist hier in vielfältiger Weise aktiv, etwa mit den Mitteln der regionalen Wirtschafts- und Strukturhilfe. Denn: Prognosen sind kein unabänderbares Schicksal, ungünstige Entwicklungen können und müssen korrigiert werden." Altenkunstadt und Burgkunstadt

In Altenkunstadt und Burgkunstadt werden nach den Prognosen vor allem die jungen Leute bis 18 Jahre wegbrechen. Die Prognose sieht einen Rückgang der 16 bis 18-jährigen in beiden Kommunen um bis zu 40 %. Die Oberste Baubehörde, die alle Fachbereiche des Bauens - Hochbau, Städtebau und Städtebauförderung, Wohnungswesen und Straßenbau - unter einem Dach vereint, hat zum Thema Bauen und Demographischer Wandel ein Expertenteam unter Beteiligung der Kommunen zusammengestellt. Mit der Freischaltung des neuen Internet-Auftritts Bauen und Demographischer Wandel werden über 50 beispielgebende Projekte mit praxisnahen Lösungen aus Bayern mit Bezug zu demographischen Veränderungen vorgestellt. ( http://www.stmi.bayern.de/bauen/themen/demographie/ ). Hierunter finden sich etwa umfassende gesamtstädtische Planungsansätze als auch Einzelprojekte wie etwa das Sozial-Bürgerhaus im Dorf Binsfeld oder die Wohnanlage für alle Altersgruppen in Gersthofen. Ebenfalls zur Verfügung gestellt werden vertiefende Informationen, Veranstaltungshinweise, Fachvorträgen und weiterführende Links zum Themenbereich. Die Internetseiten werden in Zukunft kontinuierlich um weitere Projektbeispiele erweitert und ausgebaut.


Nachtrag 2 vom 28.01.2011 - Bayern und Oberfranken - Bayern wuchs von Januar bis September 2010 um rund 21 600 Einwohner - Zuwanderung aus dem Ausland deutlich angestiegen - stärkster Rückgang in Oberfranken

Am 30. September 2010 lebten in Bayern 12 531 925 Menschen. Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung waren dies fast 21 600 Personen mehr als zu Jahresbeginn 2010. Aufgrund einer deutlich angestiegenen Ausländerzuwanderung sowie der Zuzüge von Deutschen aus den anderen Bundesländern konnte der Freistaat in den ersten drei Quartalen 2010 einen Wanderungsüberschuss von rund 35 500 Personen verbuchen. Unter Berücksichtigung des Geburtendefizits von 13 879 Personen wuchs die Bevölkerung Bayerns von Anfang Januar bis Ende September 2010 per saldo um 21 594 Einwohner.

Am 30. September 2010 hatte der Freistaat Bayern 12 531 925 Einwohner, 21 594 mehr als zu Jahresbeginn (+ 0,2 Prozent). Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, war die Bevölkerungsentwicklung der ersten drei Quartale 2010 geprägt von einem moderaten Wanderungsplus gegenüber den anderen Bundesländern und einer merklich angestiegenen Nettozuwanderung aus dem Ausland. So zogen zwischen Anfang Januar und Ende September 2010 aus dem übrigen Bundesgebiet knapp 86 900 Bürger nach Bayern und rund 79 600 wanderten dorthin ab, so dass gegenüber den anderen Bundesländern ein Wanderungsplus von rund 7 300 Personen zu verzeichnen war. Aus dem Ausland zogen in den ersten neun Monaten 2010 über 107 800 Personen in bayerische Gemeinden zu (Ausländeranteil: knapp 85 Prozent), etwa 79 600 wanderten ins Ausland ab (Ausländeranteil: 76 Prozent), so dass gegenüber dem Ausland ein Wanderungsüberschuss von knapp 28 200 Personen resultierte.

Die Bilanz der natürlichen Bevölkerungsbewegung verbesserte sich im Neunmonatsvergleich gegenüber dem Vorjahr 2009 geringfügig, blieb jedoch weiterhin negativ. So kamen von Anfang Januar bis Ende September 2010 in Bayern 76 433 Babys zur Welt, das waren 0,3 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres (2009: 76 223). Die Zahl der Sterbefälle lag für diesen Zeitraum im Jahr 2010 bei 90 312 Personen (2009: 90 490), woraus sich ein Geburtendefizit von 13 879 Personen (2009: -14 267) ergab.

Auf Ebene der Regierungsbezirke verlief die Bevölkerungsentwicklung in den ersten drei Quartalen des Jahres 2010 recht unterschiedlich. Mit einer Zunahme um 27 123 Personen verbuchte Oberbayern den höchsten Bevölkerungsgewinn, gefolgt von Schwaben (+ 1 122 Personen), Mittelfranken (+ 731 Personen) und Niederbayern (+ 507 Personen). Bevölkerungsverluste von zusammen rund 7 900 Personen ergaben sich für die übrigen Regierungsbezirke. Dabei nahm die Bevölkerungszahl im Regierungsbezirk Oberfranken mit 4 416 Personen am stärksten ab, gefolgt von Unterfranken mit einem Rückgang um 3 262 Personen und der Oberpfalz um 211 Personen.

(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Pressemitteilung 4/2011/41/A vom 12. Januar 2011)


Nachtrag vom 15.11.2011: dramatischer Rückgang der jungen Menschen in Burgkunstadt prognostiziert

Der Negativtrend im Landkreis Lichtenfels setzt sich auch in der Prognose des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung vom 10.11.2011 fort. Was die Gemeinden Altenkunstadt und Burgkunstadt angeht, so ist im Jahr 2029 nunmehr mit einem Bevölkerungsstand von 4.670 (Altenkunstadt - im Vergleich 2009: 5.415) und 5.590 (Burgkunstadt - Vergleich 2009: 6.676) zu rechnen. Dramatisch ist der Rückgang der unter 18 Jährigen bis 31.12.2029 in Burgkunstadt mit 35,7%.

Das Bayerische Innenministerium veröffentlichte am 10.11.2011 folgende Pressemeldung: "

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zur regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2030: "Größte Herausforderung ist das Geburtendefizit außerhalb der Ballungsräume – Wir müssen ländliche Räume attraktiv für junge Menschen machen" Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Während Oberbayern bis zum Jahr 2030 mit mehr als 6,8 Prozent noch deutlich wachsen kann, können Niederbayern, Schwaben und Mittelfranken mit einer relativ stabilen Bevölkerungsentwicklung rechnen. Weite Teile der Oberpfalz außer Stadt und Landkreis Regensburg, besonders aber die Regierungsbezirke Unterfranken mit -5,8 Prozent und Oberfranken mit -10,2 Prozent müssten sich auf merkliche Bevölkerungsverluste einstellen. "Insgesamt", so Herrmann, "profitiert Bayern wie kein anderes Flächenland in Deutschland von hohem Zuwanderungsgewinn gegenüber dem In- und Ausland. Selbst in Nordostbayern, zum Beispiel in der Stadt Hof oder im Landkreis Cham ist bis zum Jahr 2030 mit Zuwanderungsgewinnen zu rechnen." Würde man dagegen die Bevölkerungsentwicklung ohne solche Wanderungsbewegungen betrachten, ergibt sich ein für fast ganz Bayern anderes einheitliches Bild. Bis auf die Landeshauptstadt München und den Landkreis Freising weisen alle Landkreise und kreisfreie Städte ein zunehmendes Geburtendefizit auf. Herrmanns Fazit: "Die Bevölkerungsabnahme in Nordostbayern beruht also nicht auf Abwanderung, sondern in erster Linie darauf, dass die Bayern weniger Kinder auf die Welt bringen, besonders außerhalb der Ballungsräume. Für die Politik bedeute das, so der bayerische Innenminister, die ländlichen Räume attraktiv für junge Menschen zu machen. Herrmann: "Wir müssen sie dazu einladen, dort den Lebensmittelpunkt einzurichten und eine Familie zu gründen. Wir brauchen eine zielgerichtete Strukturpolitik für junge Menschen und junge Familien."

Herrmann forderte, die Gemeinden mit Bevölkerungsschwund besonders zu unterstützen. Ganz konkret soll zum Beispiel bei den Finanzzuweisungen für die Kommunen ein Korrektiv eingeführt werden, dass Gemeinden ihren Bevölkerungsschwund finanziell abfedern können. Im Finanzausgleich soll künftig ein Bevölkerungsschwund nicht erst nach fünf Jahren, sondern erst nach zehn Jahren zu einer Reduzierung der Schlüsselzuweisungen führen. Herrmann sprach sich außerdem für eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur in den ländlichen Räumen aus. "Wohlstand verlangt Mobilität. Wir brauchen mehr Geld in den Verkehrshaushalten und wir brauchen im Nahverkehr neue Ideen." Hier wolle er einen Wettbewerb der Ideen anstoßen.

Für die von der Bundeswehrreform betroffenen Regionen nahm Herrmann erneut den Bund in die Pflicht: "Die Reform ist richtig. Sie stellt uns aber auch vor Herausforderungen. Für die betroffenen Regionen brauchen wir in ganz besonderem Maße Konversionsprogramme. Wir brauchen vernünftige Nachfolgenutzungen für die Militärgelände und zwar solche Nachfolgenutzungen, bei denen Arbeitsplätze in der Region entstehen können. Planungssicherheit für die Kommunen und Dialog sind das oberste Gebot."

Quelle: Bayerisches Innenministerium, Pressemitteilung Nr. 431/11

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  • "Wo Deutschland wächst, wo es schrumpft: Von 2000 bis 2011 hat sich der Bevölkerungsanteil in den 14 größten deutschen Städten von 15,5 auf 16,4 Prozent erhöht. Für 2030 prognostiziert das IW Köln, dass sogar bis zu 18,8 Prozent der Bevölkerung in den 14 größten Städten leben werden. Wie genau sich die Bevölkerung bis dahin in allen 402 Landkreisen und kreisfreien Städten entwickeln wird, hat das IW Köln in einer interaktiven Karte zusammengestellt."<ref>Quelle: http://www.iwkoeln.de/de/infodienste/iw-nachrichten/beitrag/bevoelkerungsentwicklung-wo-deutschland-waechst-wo-es-schrumpft-150732 - abgerufen am 21.08.2014 um 11:58 Uhr</ref>

Siehe auch

Fußnoten

<references />