Kunigunde Eggert: Unterschied zwischen den Versionen
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Kunigunde Eggert war seit 1943 ohne Einnahmen und half im Geschäft ihres Mannes<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Sie hatte ein Nervenleiden, das sich durch die Dauer des [[Entnazifizierungsverfahren|Spruchverfahrens]] nach den Angaben ihres Rechtsbeistands verschlimmerte<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Ihr gesamtes Barvermögen ist der Währungreform von 1948<ref>Siehe hierzu http://www.spiegel.de/einestages/60-jahre-waehrungsreform-a-947118.html - abgerufen 20.09.2016 - 20:22 Uhr</ref> zum Opfer gefallen<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. | Kunigunde Eggert war seit 1943 ohne Einnahmen und half im Geschäft ihres Mannes<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Sie hatte ein Nervenleiden, das sich durch die Dauer des [[Entnazifizierungsverfahren|Spruchverfahrens]] nach den Angaben ihres Rechtsbeistands verschlimmerte<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Ihr gesamtes Barvermögen ist der Währungreform von 1948<ref>Siehe hierzu http://www.spiegel.de/einestages/60-jahre-waehrungsreform-a-947118.html - abgerufen 20.09.2016 - 20:22 Uhr</ref> zum Opfer gefallen<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. | ||
− | Gestorben ist | + | Gestorben ist Kunigunde Eggert am 14.04.1957 in [[München]]. Auf eigenen Wunsch wurde sie in ihrem Geburtsort [[Burgkunstadt]] beigesetzt<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>. |
In der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] wurde Tremel-Eggerts ''Freund Sansibar'' ([[Franz-Eher-Verlag|Eher]], München 1942) und in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] ihr ''Barb'' (Eher, München 1934) auf die [[Liste der auszusondernden Literatur]] gesetzt.<ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-t.html</ref><ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-t.html</ref><ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>. | In der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] wurde Tremel-Eggerts ''Freund Sansibar'' ([[Franz-Eher-Verlag|Eher]], München 1942) und in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] ihr ''Barb'' (Eher, München 1934) auf die [[Liste der auszusondernden Literatur]] gesetzt.<ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-t.html</ref><ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-t.html</ref><ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>. |
Version vom 21. September 2016, 08:36 Uhr
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Kunigunde Eggert (* 24. Januar 1889 in Burgkunstadt; † 14. April 1957 in München) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie veröffentlichte unter dem Pseudonym Kuni Tremel-Eggert<ref>Siehe Ernst Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich, Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer Verlag 2007, ISBN 9783100393265, Seite 618</ref>.
Biographisches
Kindheit und Jugend
Kunigunde Eggert ist am 24.01.1889 in Burgkunstadt geboren<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>. Sie hatte drei Brüder (Hans, Josef und Paul) und eine Schwester (Barbara)<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>. Ihr Vater Georg Tremel war Schuhmachermeister in Burgkunstadt<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>. Er hatte eine kleine Werkstatt mit fünf bis sechs Gesellen und Lehrlingen<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>. Im Jahr 1900 starb ihre Mutter. Drei Jahre später heiratete ihre ältere Schwester Barbara. Tremel führte daraufhin mit 14 Jahren den Haushalt alleine. Dadurch konnte sie nur die Sonn- und Feiertagsschule besuchen.<ref>Quelle: Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094887 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:37 UTC)</ref>
Im Januar 1914 starb ihr Vater an einem Herzinfarkt.<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref> Zahlreiche Personen aus ihrem Umfeld zogen im August 1914 in den Ersten Weltkrieg<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>. Sie führte nun auch die Werkstatt mit noch einem Gesellen alleine weiter<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>. Aus diesen Erfahrungen veröffentlichte sie ihre ersten Erzählungen von den Münchner Propyläen.<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 06:45 UTC) </ref>
Heirat und Umzug nach München
Nachdem sie als Schauspielerin nicht erfolgreich gewesen war, zog sie 1917 mit ihrem späteren Mann, Josef A. Eggert, den sie im Feldlazarett kennen gelernt hatte, nach München, wo dieser als Großkaufmann tätig war.<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>
Frühe Erzählungen und Romane
Kuni Tremel-Eggert veröffentlichte bis 1928 eine Reihe von Novellen und Erzählungen sowie die Romane Die Rottmansteiner (1921), Sanna Spitzenpfeil (1922), Fazer Rapps und seine Peiniger (1923) sowie Die Straße des Lebens (1928). Ihre Bemühungen, von einem großen Berliner Verlag gedruckt zu werden, schlugen im Jahr 1928 fehl<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6</ref>.
Ab dem 4. März 1920 bis 1928 arbeitete sie für den Münchner Verlag Albert Langen<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.
Der frühe Nazi Dietrich Eckart sagte 1921 zu ihr: „Schreiben Sie nie anders. Bleiben Sie sich treu. Ihre Zeit kommt, und wenns noch 10 Jahre dauert.“<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.
1933-1945
Franz-Eher-Verlag
Kunigunde Eggert publizierte ab 1933 im nationalsozialistischen Franz-Eher-Verlag, dem Parteiverlag der NSDAP<ref>Im Eher-Verlag sind auch Hitlers Mein Kampf, Der Völkische beobachter und weitere NS-propagandistische Werke erschienen</ref>. Der Kontakt zum Franz-Eher-Verlag wurde nach einer unbelegten Quelle<ref>Ritter, Zur Causa Andersch, Fn. 28 [1]</ref> von dem Bayreuther NSDAP-Gauleiter und späteren Bayerischen Kultusminister (1933 bis 1935) Hans Schemm vermittelt. Ihr Werk Barb wurde zum Bestseller.
Villa in der Prößlstraße 6, Menterschwaige, München
Kunigunde Eggert kaufte im Januar 1935 ein 2.600 Quadratmeter großes Grundstück an der Prößlstraße 6 in München und bebaute es. Der Preis für den Bauplatz betrug 12.000 Reichsmark.<ref>Dorle Gribl, Harlaching und die Menterschwaige: Vom Edelsitz zur Gartenstadt, MünchenVerlag 2004, ISBN 9783937090054, Seite 208</ref> Das Haus wurde nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Blatt 48</ref>. 1973 wurde es abgerissen.<ref>Dorle Gribl, Harlaching und die Menterschwaige: Vom Edelsitz zur Gartenstadt, MünchenVerlag 2004, ISBN 9783937090054, Seite 208</ref>
Mitgliedschaft in der NSDAP, angeschlossenen Verbänden, Vereinen usw.
Kunigunde Eggert trat am 1. Mai 1937 in die NSDAP ein und war zum Stand 1. Juli 1939 Mitglied in folgenden angeschlossenen Verbänden, Vereinen der NSDAP:
Die Romane Barb und Freund Sansibar
Persönliche Verhältnisse
Am 18. Januar 1944 fiel ihr Sohn Günter an der Ostfront<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.
Nach 1945
Entnazifizierungsverfahren
Tremel-Eggert wurde wegen antisemitischer Hetze angeklagt und zu Schreibverbot verurteilt<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>. Sie legte Revision ein, wurde jedoch schwer krank<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.
Persönliche Verhältnisse
Kunigunde Eggert war seit 1943 ohne Einnahmen und half im Geschäft ihres Mannes<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Sie hatte ein Nervenleiden, das sich durch die Dauer des Spruchverfahrens nach den Angaben ihres Rechtsbeistands verschlimmerte<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>. Ihr gesamtes Barvermögen ist der Währungreform von 1948<ref>Siehe hierzu http://www.spiegel.de/einestages/60-jahre-waehrungsreform-a-947118.html - abgerufen 20.09.2016 - 20:22 Uhr</ref> zum Opfer gefallen<ref>Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Schr. des Rechtsanwalts der Betroffenen v. 4.8.1950</ref>.
Gestorben ist Kunigunde Eggert am 14.04.1957 in München. Auf eigenen Wunsch wurde sie in ihrem Geburtsort Burgkunstadt beigesetzt<ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.
In der Sowjetischen Besatzungszone wurde Tremel-Eggerts Freund Sansibar (Eher, München 1942) und in der Deutschen Demokratischen Republik ihr Barb (Eher, München 1934) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.<ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-t.html</ref><ref>http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-t.html</ref><ref>Seite „Kuni Tremel-Eggert“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. September 2016, 06:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuni_Tremel-Eggert&oldid=158094998 (Abgerufen: 21. September 2016, 07:38 UTC)</ref>.
Werk
vor 1933
Die Rotmansteiner (1921)
"Die Rotmansteiner" ist der erste Roman der aus Burgkunstadt stammenden Autorin Kunigunde Eggert (alias Kuni Tremel-Eggert) - über ihre Heimatstadt<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6: Tremel-Eggert, Werden und Schaffen</ref>. Er erschien im Jahr 1921 im Verlag Albert Langen in München.<ref>Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6: Tremel-Eggert, Werden und Schaffen</ref>
Sanna Spitzenpfeil (1922)
Flößer- und Bauernroman
Fazer Rapps und seine Peiniger (1923)
Die Straße des Lebens (1928)
1933-1945
Romane
1933: Barb
Kunigunde Eggert publizierte ab 1933 im nationalsozialistischen Franz-Eher-Verlag, dem Parteiverlag der NSDAP. Ihr Buch Barb ist mit einer Auflage von mindestens 750.000<ref>Siehe Tobias Schneider, Bestseller im Dritten Reich, Ermittlung und Analyse der meistverkauften Romane in Deutschland 1933-1944, in: VfZ 1/2004, Seite 81</ref> Exemplaren eines der meistverkauften Bücher im Dritten Reich (1933-1945)<ref>Nach einer unbelegten Angabe im Wikipediaartikel zu Werner Bergengruen erreichte dessen 1935 erschienener und als nichtpropagandistisch im Sinne des NS einzustufender Roman Der Großtyrann und das Gericht eine Auflage von über einer Million Exemplaren, siehe die Seite „Werner Bergengruen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. August 2016, 14:23 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Werner_Bergengruen&oldid=156828599 (Abgerufen: 19. September 2016, 22:17 UTC), wobei ein großer Teil auf die Zeit nach 1945 entfallen dürfte.</ref>.
Eggert klagte, dass ihre Bücher in der „Systemzeit“<ref>Nationalsozialisten bezeichneten mit dem Begriff System im verächtlichen Sinne die Weimarer Republik, siehe Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. 2. durchges. u. überarb, Aufl. Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019549-1, S. 597, zitiert nach Seite „System (Nationalsozialismus)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. August 2016, 18:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=System_(Nationalsozialismus)&oldid=157521527 (Abgerufen: 21. September 2016, 20:06 UTC).</ref> vor 1933 totgeschwiegen worden seien.<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref> „Um nur irgendwie dazu sein“, beschloss Eggert, "Kurzgeschichten, ... Erzählungen und Stimmungsbilder" zu schreiben. Diese wurden in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht. Die Arbeiten befriedigten Eggert nach eigener Aussage jedoch nicht<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>:
- „Ich fühlte, ich musste etwas Großes anpacken, diese Zeit selber, die ich zu leben gezwungen war und die mich so tief unglücklich machte, weil ich sie, aus meiner Lebens-und Weltanschauung heraus verneinen musste, bis ins Herz hinein.“<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>
So entstand ihr Buch „Barb“, der Roman einer deutschen Frau. „Barb“ wurde 1933 als erster Roman des Franz-Eher-Verlags veröffentlicht<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>. Vorher waren dort politische (Propaganda-)Bücher erschienen, so auch Hitlers "Mein Kampf" sowie "Der völkische Beobachter", dessen Chefredakteur Dietrich Eckart war.
Eggert schrieb 1942:
- „Durch meinen Verlag und kraft unserer großen deutschen, alles Morsche niederreißenden Revolution, fand endlich mein Schaffen den Weg ins deutsche Volk, von dem es erzählt, aus dem es erwuchs, für das ich meine Bücher schreibe und schrieb."<ref>Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f., 166</ref>
1938: Freund Sansibar
Aufsätze
- Kuni Tremel-Eggert, Aus meinem Schaffen und Werden, in: Die Zeitschrift der Leihbücherei, Fachblatt des deutschen Leihbücherei-Berufes. Themenheft: Die Woche des deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 3 (1934) Heft 20, Seite 6: Tremel-Eggert, Werden und Schaffen
- Kuni Tremel Eggert erzählt vom Werden und Schaffen. In: Großdeutsches Leihbüchereiblatt. Mitteilungsblatt der Reichsschrifttumskammer für den deutschen Leihbuchhandel 4 (1942) Heft 11, Seite 165 f.
Persönliche Beziehungen
- Wikipedia Franz-Eher-Verlag
- Wikipedia Dietrich Eckart (Bekanntschaft mit Kunigunde Eggert um 1923 in München)
- Wikipedia Karl Wieninger (Vorsitzender der Berufungskammer München 8. Senat im Entnazifizierungsverfahren)
- Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl
- Wikipedia Georg Hagen (Bekannter von K.E. seit etwa 1910)
- Wikipedia Friedrich Baur (bekannt und befreundet mit K.E. seit etwa 1920)
- Wikipedia Eugen Ortner (ebenfalls Autor zur gleichen Zeit)
- Wikipedia Richard Billinger (Zeuge im Entnazifizierungsverfahren)
- Wikipedia Hans Schemm (vermittelt Kontakt zu Franz-Eher-Verlag)<ref>Siehe Ritter, Zur Causa Andersch, Fn. 28 [2]</ref>
- Wikipedia Ernst Heimeran Schreiben vom 27.01.1948 an K. Eggert über Erfolgsbücher in nicht nationalsozialistischen Verlagen<ref>Schreiben vom 27.01.1948 - Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Blatt 92</ref>
Normen
Publikationen
Lexika
Fachbücher
- Christian Adam, Lesen unter Hitler: Autoren, Bestseller, Leser im Dritten Reich ISBN 9783869710273 (9. Blut ohne Boden: Die Erfolge nationalsozialistischer Autoren - Einmal Großstadt und zurück - das Leben der Kuni Tremel-Eggert)
Sachbücher
- Kurt Ziesel, Das verlorene Gewissen. Hinter den Kulissen der Presse, der Literatur und ihrer Machtträger von heute, J. F. Lehmanns Verlag München, 4. Aufl. 1958 ASIN B001D3C9JI
Fachartikel
- Alexander Ritter, Zur Causa Andersch: Symptome einer verschwiegenen Adaption
- Tobias Schneider, Bestseller im Dritten Reich, Ermittlung und Analyse der meistverkauften Romane in Deutschland 1933-1944, in: VfZ 1/2004, Seite 81
Bundesweite Presse
DER SPIEGEL
- DER SPIEGEL 18/2007 vom 30.04.2007 - NS-GESCHICHTE - Braune Poetin
- DER SPIEGEL 13/1948 vom 27.03.1948 - Kuni Tremel-Eggert
Die Welt
Lokalpresse
- infranken.de vom 27.05.2015 Kuni-Tremel-Eggert-Strasse - Kontroverse um Straßenname in Coburg erreicht Burgkunstadt
- obermain.de vom 17.04.2015 - Poetisches Schaffen fast vergessen: "Josef Motschmann referiert über Heimatdichterin Margareta Veronika Paravan"
Hausarbeiten
BLOGs
Biografien
- Karl Wieninger, In München erlebte Geschichte, Strumberger, München 1985 ISBN 9783921193211
Zeitgenössische Autoren
Von der Bücherverbrennung des NS-Regime's betroffene Autoren
- Lion Feuchtwanger (1884-1958)
- Erfolg (1930)
- Die Geschwister Oppenheim (1933)
- Stefan Zweig
Schriftsteller in der Diktatur
- Frank-Lothar Kroll / Luise Hackelsberger / Sylvia Taschka (Hrsg.), Werner Bergengruen: Schriftstellerexistenz in der Diktatur. Aufzeichnungen und Reflexionen zu Politik, Geschichte und Kultur 1940 bis 1963 (Biographische Quellen zur Zeitgeschichte, Band 22), ISBN 9783486200232
- Friedrich Denk: Regimekritische Literatur im Dritten Reich. Eine Problemskizze. S. 11-33 in: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Wort und Dichtung als Zufluchtsstätte in schwerer Zeit. Berlin 1996. 154 Seiten, ISBN 3-7861-1816-7
Erfolgsbücher in nicht nationalsozialistischen Verlagen<ref>Quelle: Schreiben von Ernst Heimeran an Kunigunde Eggert vom 27.01.1948, Staatsarchiv München, SpKa. Karton 339, Bl. 92</ref>
Deutschsprachige Autoren vor 1933
Deutschsprachige Autoren ab 1933
- Heinrich Spoerl im Verlag [Paul Neff (Verleger) Paul Neff], Berlin
- Eugen Roth
- "Ein Mensch. Heitere Verse "bei Duncker in Weimar
- Gertrud von Sanden
- "Das Herz ist wach" im Verlag Rainer Wunderlich Tübingen
- Ina Seidl
Übersetzungen
- "Vom Winde verweht" bei Goverts Hamburg
- "Barings" bei Rütten und Loening in Frankfurt
Veranstaltungen
- Kuni Tremel-Eggert – eine moderne Erzählerin? Zu den „Dorfgeschichten“ der Burgkunstadter Schriftstellerin - 16.02.2017 | 19:30 Uhr Ort: Burgkunstadt, Kath. Pfarrsaal St. Heinrich und Kunigunde (Marktplatz 18) - Referent: Prof. Dr. Ralf Georg Czapla, Heidelberg - Link zur Veranstaltung
Links
- http://chw-franken.de/files/01_Programm/singleview_termine.php?id=914&nav=1
- http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/schriftsteller-streit-die-identitaetsraeuber-11068011-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
- http://www.zeit.de/1993/03/die-jagd-auf-das-freie-wort/seite-3
- https://books.google.de/books?id=_WCahx2G5kYC&pg=PA130&lpg=PA130&dq=%22Siegfried+Berberich%22&source=bl&ots=xVJ4w44Tli&sig=6AVJPWIqIk8NOAyV0m5FcVEIFaw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjrgpDm4PXOAhUF6xQKHZRSDikQ6AEIVDAO#v=onepage&q=%22Siegfried%20Berberich%22&f=false
- https://www.amazon.de/Emil-ein-Epos-Nr-1000/dp/B00KCMWNI8/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1472993820&sr=1-1
- http://www.buecherverbrennung33.de/leihbuecherei.html
Siehe auch
Fußnoten
<references/>